CD Rezension FFH „Kaleidoscope Freedom“ bei www.jazzhalo.be

CD Rezension FFH „Kaleidoscope Freedom“ bei www.jazzhalo.be

© Ferdinand Dupuis-Panther

Hier ein Auszug:

For Free Hands: Kaleidoscope Freedom: Das Berliner Quartett, bestehend aus dem Gitarristen Andreas Brunn, dem Saxofonisten Vladimir Karparov, dem Bassisten George Donchev und dem Schlagzeuger Dimitris Christides, vereint Ost und West. Die Musiker stammen aus Deutschland, Griechenland und Bulgarien und sind aus der Berliner Jazzszene heute nicht mehr wegzudenken. Programmatisch scheint das Cover der aktuellen CD: Man sieht eine eingerissene Mauer, die den Blick über den Ozean bis zum Horizont freigibt. Über dem Meer schwebt die aus dem Weltall betrachtete Erde, unser Blauer Planet. ‚Kaleidoscope Freedom‘ lautet der Schriftzug am Horizont. Ja, Freiheit ist facettenreich und bunt. Einfarbigkeit wählen die, die einfache Antworten auf komplizierte Fragen suchen.

Brunn, der als Jugendlicher Bekanntschaft mit einem Stasiknast machen musste, weiß, wie hoch die Freiheit einzuschätzen ist. Brunn und seine Mitspieler nehmen sich alle Freiheit, Musik zwischen Balkanrausch und europäischem Jazz darzubieten. Alle zehn Kompositionen stammen von Andreas Brunn, der sich bei ‚Blood und Honey‘ die Freiheit genommen hat, eine bulgarische Volksweise zu verjazzen. Wer den Kompositionen von Andreas Brunn lauscht, wird sehr schnell ein polyrhythmisches Konzept erkennen. „In den meisten Stücken sind zwei Metren ineinandergeschoben, sodass sich für uns eine wunderbare Spielweise ergibt“, so erläutert uns Andreas Brunn seine Spielidee.

Noch etwas nimmt der aufmerksame Zuhörer wahr: Brunns Flageolett-Akkorde, die häufig die Einleitung der Stücke bilden. Begleitet wird Brunn dabei von den gestrichenen Bassklängen, die George Donchev zu verdanken sind. Aber auch rhythmisch gezupfte Gitarrenklänge sind zu vernehmen, und diese treffen auf die helle Stimme eines Saxofons, das gleichsam zu Höhenflügen ansetzt. … Freies Spiel neben thematischer Gebundenheit zeichnet For Free Hands aus. …
Nicht der „Blaue Montag“, sondern der ‚Magische Freitag‘ (‚Magic Friday‘) hat es Brunn angetan. Die Gitarren-Grooves bestimmen hierbei nicht das Klangbild und die Harmonien. Tonangebend ist währen des magischen Freitags das Saxofon. Erst im zweiten Teil der Komposition antwortet Brunn auf seine Weise auf die Saxofonphrasierungen. …

Ekstase und musikalisches Feuerwerk, das präsentieren uns For Free Hands nicht nur mit diesem Balkanhäppchen ‚Blood & Honey‘, sondern auch mit ihren weiteren Stücken, ob nun ‚Everything Flows‘ oder ‚Kaleidoscope Freedom.‘. …
In Replik auf die ‚West Side Story‘ schrieb Brunn seine Hymne für die East Side Gallery, eine Berliner Institution, die den gierigen Investorenplänen zum Opfer zu fallen drohte. Erst in letzter Minute konnte der Abriss eines Teils der Berliner Mauer, die mit Street Art verschönert wurde, verhindert werden. Nichts mehr und nichts weniger ist nämlich die besagte East Side Gallery. Und was hat das Berliner Quartett sonst noch im Köcher? Lassen wir uns doch in der Zukunft überraschen.

Hier die komplette Rezension www.jazzhalo.be.

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