Albert Camus schrieb einmal: „Es gibt keine Freiheit ohne gegenseitiges Verständnis.“ … Für mich beschreibt dieser Satz auf ideale Weise auch das Zusammenspiel im Jazz. Wenn wir uns mehr und besser verstehen, dann ist alles möglich! Dann entstehen im Zusammenspiel von Jazzmusikern diese unglaublichen Momente von Intensität, welche beim späteren hören immer noch Verwunderung über die Qualität der kollektiven Interaktion auslösen.
Unsere FFH CD „The passing on of the fire” war Anfang Oktober CD der Woche bei jazz-fun.de: „Auf einem mit frischem Material gespickten Werk bedient sich Andreas Brunn eines breiten instrumentalen Arsenals. Herausgekommen ist ein großartiges Album im Grenzbereich zwischen Jazz und Fusion mit jazzrockigen Ausflügen. Mir gefallen die flinken Soli des Gitarristen im Zusammenspiel mit dem Saxophon, das von Alaa Zouitens Oud unterstützt wird. Auch Diego Piñeras leidenschaftliches Schlagzeugspiel verleiht dem Ganzen Energie und Agilität. Ein großartiges Album, wir sind begeistert!“
JAZZ thing – CD Rezension : „ … Wer zählen kann, ist eindeutig im Vorteil, und Bruchrechnen schadet auch nicht. 5/8, 7/8 & 13/16 ist das rhythmische Gewebe, welches das multikulturelle Berliner Vorzeigequartett For Free Hands knüpft, und es strotzt nur so von überraschenden Wendungen und Drehungen … Aber entscheidend ist die überbordende Spielfreude und die selbstverständliche Sicherheit, mit der das Quartett die verschiedenen Facetten des elektrifizierten Jazz ansteuert und mit Energie auflädt. …“ Stephan Hentz. (2015)
“FOR FREE HANDS – TRANSVERSAL … Andreas Brunn ist ein rastloser Grenzgänger zwischen Avantgarde-Jazz, BalkanFolk, Rock, Pop und klassischer Technik, meist auf der Sevenstring, aber auch elektrisch und gar mit dem E-Bow, um alle Einflüsse bedienen zu können. Und alle von FFH sind rhythmische Top-Experten. Man muss nur das Stück „Magic Friday” hören, das den Freitag, den 13. meint: Da ist es die Gitarre, die buchstäblich „transversal” hineingrätscht in den 13/16-Takt … Der Balkan ist fast überall präsent und von faszinierender Jazz-Affinität.
Da liegt wohl auch der Schlüssel zur Musik von FFH: Sie wollen die spezifisch europäischen Wurzeln des modernen, auch des freien Jazz ausloten. Es gelingt ihnen auf bewundernswerte und ganz ernst zu nehmende Weise.” Alexander Schmitz, Jazzpodium 05/2007
Bei “Dracula’s Breakfast” trifft Fusion Jazz auf östliche Taktarten – ein spannendes Rendezvous, bei dem Harmonie erwartende westliche Hörer allerdings zumindest streckenweise an ihre Grenzen geführt werden dürften.
Gleich darauf widmen sich Brunn & Co. einer McLaughlin-Komposition, um sich anschließend in Bulgariens verschachtelten Rhythmen umzutun …
… Niemand würde behaupten, dass dies leicht konsumierbare Musik ist; aber ihr herber Charme, ihre Vielfalt an Ideen und Strukturen und die beachtliche Autorität, mit der das hier alles umgesetzt wird, sorgen dafür; dass dieser Fusion wohl so schnell kein Verfallsdatum droht.” (AKUSTIK Gitarre 8/2001, Michael Lohr)
“Tatsache ist, das mit Hartmann und Brunn (plus Drummer Ned Irving) Leute zusammengefunden haben, deren Musik nun wirklich ständig über etliche Tellerränder schaut und dabei trotz aller Komplexität einfach Spaß macht. Von der verschachtelten Fusion des Openers über das herzerfrischende Spiel mit Klischees wagen die beiden Saitenkünstler einen anspruchsvollen Drahtseilakt zwischen dissonanter Moderne und erdigen Grooves (”Draculas Breakfast”) und schlagen mit “Gipsy Miles” Brücken zwischen Ska, Zigeunermusik und Miles Davis … wenn sie stilistische Vorlagen ein wenig ironisieren, ohne ihnen die Würde zu nehmen, schaffen sie gar die Quadratur des Kreises.” (AKUSTIK Gitarre 4/1999)
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