Rezensionen

Jazzpodium zur neuen CD 10-2023: “Eine Melange aus maghrebinischer Volksmusik und europäischem Jazz haben vor zehn Jahren bereits Joachim Kühn und Majid Bekkas versucht, auch Charles Lloyd und Anouar Brahem aus Tunesien wären hier zu nennen. Der Gitarrist Andreas Brunn geht gleich mehrere Schritte weiter und integriert den marokkanischen Oud-Spieler Alaa Zouiten so perfekt in sein Urban-Fusion-Jazz-Quartett For Free Hands, dass daraus eine tatsächlich neue, originäre Musikform entsteht, weit jenseits aller weltmusikalischen Symbioseversuche und allzu engen Genregrenzen. … Die fünf Freihand-Musiker aus ltalien, Bulgarien, Uruguay, Marokko und Deutschland entfachen bei der Weitergabe des Feuers ganz bewusst keinen verheerenden Flächenbrand, sondern vielmehr subtile, nachhaltige und emphatisch-überschaubare und im Ohr bleibende Klangwelten mit weitreichendem Leuchtturm- bzw. Landmark-Charakter.“ Rainer Bratfisch

Jazzmagazin Jazzthing zur neuen CD : „Rhythmisch ausgefeilte Stücke erfreuen das Ohr auch des anspruchsvollen Hörers, schöne Melodien charakterisieren Kompositionen. Vielfältig, bunt, groovend, lässig – die fünf Musiker aus fünf Ländern bieten hier einen eingängigen, urbanen Jazz mit einer ordentlichen Portion orientalischer Zutaten.“ Christoph Giese, Jazz thing 150

jazz-fun.de zur neuen CD : „Auf einem mit frischem Material gespickten Werk bedient sich Andreas Brunn eines breiten instrumentalen Arsenals. Herausgekommen ist ein großartiges Album im Grenzbereich zwischen Jazz und Fusion mit jazzrockigen Ausflügen. Mir gefallen die flinken Soli des Gitarristen im Zusammenspiel mit dem Saxophon, das von Alaa Zouitens Oud unterstützt wird. Ein großartiges Album, wir sind begeistert!“

Das belgische Jazzmagazin Jazzhalo zur neuen CD 11-2023 :  „Andreas Brunn hatte schon immer ein Faible für krumme Taktarten und Kompositionen, in denen zwei Metren gegeneinander zu arbeiten scheinen. So geschieht es in dem Stück „Brotherhood of 7“. Herausragend das virtuose Spiel des Saxofonisten, der seine „gedrehten Klanglinien“ zum Besten gibt. Aber auch Brunn hat mit seinem elaborierten Saitenspiel hohen Anteil an den klanglichen Ausformungen des Stücks. An einen Tanz erinnert auf den ersten Höreindruck „Hada Makan“, geprägt durch die Saitenklänge der Oud, die solistisch herausgestellt wird. Im Gefolge vernimmt man die Linien des E-Bassisten und die verspielten Tonsilben, die der Gitarrist zum Stück beisteuert. Sehr heiter klingt, was wir hören. Und man kann sich durchaus eine Szene mit Schlangenbeschwörern, Tänzern und Musikanten in einer der traditionsreichen Städte Marokkos vorstellen, zum Beispiel Meknes oder Fez.“ Ferdinand Dupuis-Panther

Liverezension : In Südthüringen.de über unser Konzert im Jazzclub Ilmenau Juni 2023 : „Ein Teil der Berliner Jazz-Community begeistert in Ilmenau das Publikum: „For Free Hands“ mit dem marokkanischen Musiker Alaa Zouiten geben am Freitag das erste von drei Sommerkonzerten des Jazzclubs. … Nicht nur traditionelle Oud-Töne sind von Zouiten zu hören, auch in die moderneren Stücke der Band „For Free Hands“ fügen sein Instrument und er sich aufrichtig ein und sein Gesichtsausdruck schreit förmlich: „Ich liebe, was ich hier tue“. Auch Kompositionen des marokkanischen Wahlberliners sind am Freitag zu hören, so zum Beispiel „Thanx Kenny“, welches die Band bereits in vergangener Zeit in Marokko zusammen live gespielt hat. … 

Nach lang anhaltendem Applaus folgt eine Zugabe, und sichtlich erfreut stellt Brunn fest, dass der nicht als Tanzmusik gedachte Jazz der Band von etlichen der Gäste beschwingt und ausdauernd mitgetanzt wird. Ein positives Resümee ist das Ergebnis des Abends für Michael Möller als Vorstand des Jazzclubs: „Das Wichtigste für uns ist die Musik und das gute Gefühl dabei, wenn wir so eine Veranstaltung mit großartigen und in der Jazzszene angesehenen Musikerinnen und Musikern machen können.“

Modernícolas, Malaga (FOR FREE HANDS @ MALAGA JAZZFESTIVAL): „… ein Neuer Weg zum Verstehen des Jazz … Synergy ist das Wort, um dieses Berliner Quartett zu definieren. Dieses eindrucksvolle Quartett schlug mit seiner Musik, welche verschiedenste Kulturen vereinigte, alle Anwesenden in ihren Bann. ….“ Javier Martínez

Anis Hajjam (Telquel – Casablanca) „Dieser Lautenist Alaa Zouiten ist einer der Begabtesten seiner Generation. Als Anhänger einer reflektierten musikalischen Einbeziehung vieler Einflüsse, bringt er sich mit einer Aufrichtigkeit ein, wie man sie öfter sehen möchte.“

Aziz Sehmaoui (Paris) „Alaa Zouiten ist ein harter Arbeiter, ein großartiger Musiker. Ein Kenner wie wir ihn selten treffen. Seine Liebe ist es, mit der Oud zu sprechen und zu schreien. Er spielt mit großer Leidenschaft.“

Gaildorfer Rundschau „… Spezialisiert auf höllische Rhythmen – Überschwänglich, überbordend und mitreißend – so präsentierte sich das Quartett „For free Hands“. Die polymetrischen Konzepte erzeugten eine ungewöhnliche Spannung in der Musik. Wenn bei „Magic Friday“ sich dann noch Gitarren- und Saxophonkadenzen über einem 13/16 Takt mischten, waren die Musiker in ihrem Element. Das Publikum war von „For free Hands“ einfach baff. …“

Kieler Nachrichten “Die fantastischen Vier im Balkanrausch” … Der Ausnahmesaxofonist Karparov versteht es auf einzigartige Weise, die traditionelle, zuweilen orientalisch anmutende Spielweise seiner Heimat mit innovativer Jazztechnik zu verknüpfen. Bandleader Andreas Brunn ruft immer wieder Erinnerungen an John McLaughlin wach. Sein Spiel und sein Kompositionstalent sind hintergründig und von intelligentem Witz; eine Jazzfuge wie „Wizards‘ Cube“ schreibt sich schließlich nicht von selbst. …“

Westfälische Zeitung  „… Das Ensemble FOR FREE HANDS um den bekannten Saitenvirtuosen und Komponisten Andreas Brunn bot dem begeisterten Publikum mit seiner energiegeladenen Spielweise ein bestes Beispiel zeitgenössischen Jazz. In einem wahren „Kaleidoscope Freedom“ zeigte das Quartett seine Sichtweise der Welt, erschienen klangmalerisch Bilder von betörender Schönheit. ….”

Braunschweiger Zeitung  „… Ist FOR FREE HANDS ein programmatischer Name? Etwa uneingeschränkte Freiheit des musikalischen Ausdrucks? Nun, die Musik bringt es an den Tag. Zum Beispiel „Perpetuum 5“. Langsamer Beginn, zunehmendes Tempo. Sehr schnelle Akkordwechsel, auf jeden Vierteltakt, wenn nicht gar auf die Achtel. Andreas Brunn´s Gitarren-Solo: In bester John Scofield Manier werden flüssige Melodieläufe und rasante Akkordwechsel verschmolzen. ….“

Rheinpresse „… For Free Hands“ vereinen zupackende, reibungsvolle Improvisation mit Folklore, bedienen sich bei Rock, Pop und Klassik und saugen hungrig Honig aus der Avantgarde. Bei aller Besinnung auf ihre traditionellen Wurzeln schauen die Musiker weit nach vorn. Vier Musiker aus drei Nationen, die sich auf der Bühne als gleichberechtigt agierende Spieler alle Freiheit der Welt nehmen, mit ihren Instrumenten das zu tun, was möglich ist. Vier ruhelose Grenzgänger! …“

Lausitzer Rundschau “ … Dass sich Okzident und Orient auf Augenhöhe begegnen können und zumindest musikalisch etwas zu sagen haben, bewies das deutsch-bulgarisch-griechische Ensemble For Free Hands im Spiel mit Floros Floridis (Sax, Klarinette) und Alaa Zouiten (Oud). Bandleader Andreas Brunn hat ein Faible für ungeradzahlige Metren und Polyrhythmen, die in der traditionellen bulgarischen Musik zu finden sind. So ist „Magic Friday“ im 13/16-Takt geschrieben. Weiterhin kam es zu einer intensiven Begegnung mit der Musik von Floros Floridis und Alaa Zouiten. Kennen gelernt haben sich die Musiker von For Free Hands und Alaa Zouiten bei Auftritten in Marokko. Die Deutsche Gesellschaft unterstützt die Konzerttournee „Begegnungen zwischen Orient und Okzident“. …“ L. Hoberg

Jazzpodium CD Rezension „… Andreas Brunn ist ein engagierter Gitarrist und Komponist, ein aktiver Brückenbauer und Versöhner und besonders dem Osten zugetan, notabene Bulgarien. … „Perpetuum five“ kommt als elektrifizierter Postbop, griffiger, eckiger, kantiger, böser, wütender, jazziger. Da sind Karparov und Brunn besonders lebendig und markant. Alexander Schmitz